

Krieg, Militär und Rüstungsindustrie gehören zu den Hauptverursachern von
Treibhausgasemissionen, Feinstaubbelastungen und Umweltkatastrophen weltweit. In den
internationalen Klimaabkommen sowie dem „Klimapaket“ der Bundesregierung, wurde
das Militär von den Regierungen, auf Druck der NATO-Staaten, allerdings absichtlich
ausgeklammert – das muss dringend geändert werden!
Staatliche Militärapparate gehören zu den größten Verbrauchern von Energie und anderen
Ressourcen und verschlingen weltweit fast 2000 Milliarden $ an Rüstungsausgaben, dabei
sind Privat- und Söldnerarmeen noch nicht mitgerechnet. Die Armeen weltweit verursachen
enorme Mengen an klimaschädlichen Emissionen: bei der Produktion, dem Handel, Export
und Transport von Waffen, bei Manövern und vor allem durch Kriegseinsätze selbst und bei
anschließenden Besatzungen. Allein 2020 gab es 29 Kriege und bewaffnete Konflikte. Wir
fordern daher:
- Stopp der Rüstungsexporte, insbesondere an kriegsführende Staaten.
Verbot der Lizenzvergabe und der Verlagerung von Rüstungsfirmen ins Ausland.
- Festhalten an Grundgesetz und Völkerrecht – keine Kriegsdrohungen, Interventionen
und „Regime Changes“ oder Beteiligung daran! Von Deutschland darf nie mehr Krieg aus
gehen – keine Auslandseinsätze der Bundeswehr!
Der Treibstoff-Verbrauch bei Panzern, Kriegsflugzeugen und Kriegsschiffen ist selbst in
Friedenszeiten enorm, entsprechend hoch sind auch die Emissionen. Auf mehr als 260
Bundeswehrstandorten wird täglich der Krieg eingeübt, dazu kommen zusätzlich die
weltweit durchgeführten mehr als 160 NATO-Militärübungen.
Von anderen Staaten liegen uns keine Zahlen vor, nur schraubt sich die Anzahl der Manöver
ebenso hoch wie die Rüstungsspirale. Daher brauchen wir Entspannungspolitik mit Russland,
anstatt Militärübungen an den NATO Ostgrenzen!
Der Kampfpanzer Leopard 2 verbraucht auf 100 Kilometern bis zu 530 Liter Diesel, der
Kampfjet Eurofighter verbraucht ca. 70-100 Liter Kerosin pro Minute und produziert pro
Flugstunde 11 Tonnen CO2 - das ist so viel, wie durchschnittlich eine in Deutschland lebende
Person im gesamten Jahr. Allein auf der Air Base Ramstein finden jährlich 30.000 Starts und
Landungen statt. Daher fordern wir: US Truppenstationierungsvertrag kündigen, und
kompletter Truppenabzug, keine Steuergelder für US Militär, keine Kampfjet Übungen und
keine Beihilfe zu US-Drohnenmorden!
Nach einer aktuellen Studie ist das US Militär mit seinen über 1000 Militärstützpunkten
weltweit der größte Verbraucher fossiler Brennstoffe. Der jährliche CO2 Ausstoß des USMilitärs
beträgt 73 Millionen Tonnen und damit mehr als die meisten (140) Länder. Allein im
Jahr 2017 waren die Treibhausgasemissionen des Pentagons größer als die der
Industriestaaten Dänemark oder Schweden.
Selbst ein begrenzter Atomkrieg, z.B. zwischen Indien und Pakistan würde durch die enorme
Feinstaubbelastung in der Atmosphäre einen sofortigen radikalen Klimawandel auslösen,
nur in die andere Richtung: Nuklearer Winter. Rußpartikel würden die Erdatmosphär
everdunkeln, die Freisetzung von Stickoxyden und Radikalen würde zu einem enormen
Temperatursturz führen und die Natur stirbt unweigerlich. Würde man alle vorhandenen
15.000 Atomwaffen zünden, stürben 3 Milliarden Menschen sofort, die jeweilige Umgebung
stünde in Flammen und die Temperatur läge bei minus 16 bis 26 Grad - die Erde wäre
unbewohnbar. Daher fordern wir:
- Deutschland und alle EU Länder die dies noch nicht getan haben, müssen dem UN
Atomwaffenverbotsvertrag beitreten. Sofortiger Abzug der US Atomwaffen aus
Deutschland (Büchel) gemäß Bundestagsbeschluss 2010 und Beendigung der nuklearen
Teilhabe Deutschlands sowie Austritt aus den militärischen Strukturen der NATO.
- Erneuerung des INF Vertrags – keine Stationierung von Atomraketen und nuklear
bestückbarer Marschflugkörper in Europa!
Das Problem: Das Kapitalistische System zerstört durch den ungebremsten Wettbewerb um
die billigsten Rohstoffe und Arbeitskräfte sowie die besten Absatzmärkte und Transportwege
sowohl die Umwelt als auch die soziale Gerechtigkeit und das friedliche Zusammenleben der
Völker. Der Wachstumskapitalismus ignoriert, dass wir in einer Welt leben, deren
Ressourcen endlich sind und unendliches Wachstum daher nicht möglich ist.
Wir müssen ein System finden, das Menschen davor bewahrt sich selbst oder der Natur bzw.
der Welt zu schaden. Wir brauchen ein Umdenken im Sinne des "Buen Vivir" Konzepts oder
der „Just Transition“ Bewegung der indigenen Völker Südamerikas. Wir brauchen den
globalen Wandel in Richtung Frieden, Gleichheit, Gerechtigkeit, ökologischem Gleichgewicht
und Wohlbefinden!
Wir brauchen für die Rettung des Lebensraums Erde, ein Ende der Verschleuderung von
Steuermilliarden für Rüstung und Krieg. Keine weitere Energie sollte für die Bedrohung und
Zerstörung von Menschen und Natur durch Militär verschwendet werden. Eine ernsthafte
Umwelt- und Klimadebatte um drastische CO2-Reduzierungen sind ohne den militärischen
CO2-Ausstoß unvollständig und unehrlich. Wir brauchen einen umfassenden
Abrüstungsprozess, die Kürzung des Militäretats und den Stopp der Produktion von
Kriegswaffen. Das bedeutet auch: keine Militarisierung, sondern festschreiben auf einen
zivilen Charakter der EU sowie keine weitere ausbeuterische Handelspolitik, die Kriege,
Armut und Flucht verursacht.
Wir brauchen einen Klimaschutz, der bei denen ansetzt, die für die Klimakatastrophe
tatsächlich verantwortlich sind. Wir sind die 99%, wir können ein anderes System schaffen,
wir arbeiten dafür zusammen in der Klima- und der Friedens-Bewegung!
VisdP:
Isabelle Case